von | 03. Apr 2017 | 3 Kommentare

Zelttest: Was kann das Quickhiker Ultralight 2?

Wir wissen, dass viele Reisende stets auf der Suche nach einem geeigneten Zelt sind, das leicht und kompakt ist und zugleich die Reisekasse schont. Daher bieten wir euch im Folgenden einen ehrlichen, unabhängigen Erfahrungsbericht aus erster Hand. Auf unserer Osteuropa-Tour waren wir vier Wochen lang mit dem Quickhiker Ultralight 2 von Decathlon unterwegs. Wir hoffen, dass wir einigen von euch damit eine Entscheidung für oder gegen dieses Zelt erleichtern können.

Wie groß ist das Zelt und was wiegt es?

In erster Linie spricht das kompakte Packmaß sowie das geringe Gewicht für das Quickhiker-Zelt. Zusammengepackt hat das Zelt inkl. Tasche das Packmaß 40x12x12 cm und wiegt knapp 2 kg.

Die Kabinenlänge beträgt 210 cm, die Kabinenbreite maximal 130 cm, mit 110 cm am Kopf- und 80 cm am Fußende. Zeltstützen an allen 4 Seiten sorgen für mehr nutzbaren Raum im Zelt. Ein 40 cm breites Vorzelt bietet zusätzlich etwas Stauraum abseits der Kabinentür. Unsere beiden großen Wanderrucksäcke konnten wir hier unterbringen.

Welche persönlichen Erfahrungen haben wir damit gemacht?

In den 4 Wochen auf Reise haben wir verschiedenste Wetterverhältnisse miterlebt: Obwohl wir glücklicherweise unser Zelt die meiste Zeit im Sonnenschein aufbauen konnten, blieben wir von Wind, Regen und Gewitter nicht verschont.

Oft haben wir wild gecampt, wobei wir das Zelt auf Wald-, Feld- und Rasenboden aufgebaut haben. Entsprechend wurden wir mit sehr hartem und auch sehr weichem Untergrund konfrontiert. Beim Wildcampen wäre uns jedoch ein Zelt in einer unauffälligeren Farbe, also grün oder braun, deutlich lieber gewesen.

Das Zelt wurde auf dem Motorrad sowie auf mehrtägigen Wandertouren im Rucksack transportiert.

Welchen Komfort bietet das Zelt?

Klar, irgendwo muss man auch Abstriche machen. Bei diesem Zelt ganz klar beim Komfort. Wenn man ein kleines und leichtes Zelt haben möchte, muss man sich damit arrangieren, dass man eben nicht riesig viel Platz hat. Wenn man zu zweit darin schläft sollte man daher keine Berührungsangst haben, für eine Person allein sieht die Sache schon wieder ganz anders aus. Wir hatten jedenfalls ausreichend Platz zum Schlafen. Allerdings auch nur zum Schlafen, denn aufrecht Sitzen kann man zu zweit in dem Zelt nicht. Auch das Umziehen im Zelt ist nicht ganz unproblematisch. Gerade, wenn man sich in eine Motorradkombi zwängen muss.

Wie funktionieren Auf- und Abbau?

Für den allerersten Aufbau sollte man sich etwas Zeit nehmen. Auch wir haben etwas länger gebraucht, da die Anleitung nicht besonders selbsterklärend ist. Also sollte man das Zelt am besten einmal vor der Reise aufgebaut haben, damit man dann auf Tour weiß, wie der Hase läuft. Wenn man es einmal aufgebaut hat, geht es insbesondere durch das vormontierte Gestänge superschnell. Man kann das Zelt auch gut alleine aufbauen, zu zweit ist es natürlich einfacher und schneller. Wir haben den Aufbau für euch in ein paar Bildern festgehalten:

Auch der Abbau ist wirklich unkompliziert und schnell erledigt. Wir mussten jedoch feststellen, dass das feuchte Zelt nicht sonderlich schnell in der Sonne trocknet, da man es nicht in mehrere Teile auseinandernehmen kann.

Wie wetterfest ist das Zelt?

Laut Decathlon hält das Zelt eine Windstärke von 70 Km/H aus, wenn es richtig aufgebaut ist und alle Seile um das Zelt herum ordnungsgemäß gespannt sind.  Die wasserabweisenden und zugleich atmungsaktiven Zeltwände aus Polyester und Moskitonetzen haben uns auch bei starkem Regen und Gewitter trocken gehalten. Da das Außenzelt keinen Boden hat, haben wir den Regenschutz über die Rucksäcke gezogen, das hat gereicht. Für wärmere Temperaturen gibt es Belüftungsöffnungen, jedoch hält man es nicht lange im Zelt aus, wenn erstmal die Sonne darauf knallt.

Wie gut ist es verarbeitet?

Klar, dieses Zeltes punktet durch sein geringes Gewicht und den kleinen Preis. Da haben wir nicht allzu viel erwartet. Trotzdem hat uns die Robustheit positiv überrascht. Das Zelt hat alle Strapazen unserer Tour problemlos überstanden. Uns war es wichtig, dass wir ein Zelt finden, indem wir auch bei starkem Regen keine nassen Füße bekommen. Haben wir auch nicht. Die Reißverschlüsse des Zeltes machen auf uns nicht den hochwertigsten Eindruck, Nähte scheinen hingegen wirklich ordentlich zu sein. Für mitteleuropäische Wetterverhältnisse absolut ausreichend. Wir haben am Preis-Leistungs-Verhältnis also wirklich nichts auszusetzen. Falls doch etwas kaputt gehen sollte, sind übrigens auch Ersatzteile bei Decathlon erhältlich.

Für wen ist das Zelt geeignet?

Egal ob Wandern, Backpacking, Klettern, Motorrad- oder Fahrradfahren – das Quickhiker Ultralight 2 eignet sich für alle diese Aktivitäten, bei denen es auf ein geringes Packmaß und Gewicht ankommt. Wenn man sich nicht vor dem Anderen scheut und man sich beim Schlafen nicht allzu ausbreitet, ist der Platz ausreichend. Wettermäßig passt es auf jeden Fall, wenn man in Europa oder Neuseeland unterwegs ist.

Eher ungeeignet ist das Zelt für Familiencamping, Festivals oder einfach Menschen, die einen großen Platzbedarf haben. Denn sich – abgesehen vom Schlafen – länger im Zelt aufzuhalten, ist beim Quickhiker Ultralight 2 eher keine gute Idee.

Welche Alternativen zum Quickhiker Ultralight 2 gibt es?

Quickhiker 2 – günstiger, aber schwerer als das Ultralight 2. Empfehlenswert, wenn es nicht aufs Gewicht ankommt.

Quickhiker Ultralight 3 – etwas größer und schwerer, daher gibt es mehr Platz und Stauraum. Geeignet für drei Personen oder zwei Personen, die sich nicht zu nah kommen wollen.

Quickhiker Ultralight 4 – wiegt das Doppelte vom Ultralight 2, dafür passen auch max. 4 Personen rein. Da es zwei getrennte Kammern gibt, muss man nicht zusammen schlafen.

Nordisk Oppland 2PU – etwas teurer, dafür aber etwas größer. Auch etwas schwerer als das Ultralight 2.

Fazit

Wir können nicht meckern, das Quickhiker Ultralight 2 hat sich auf unserer Tour bewährt. Für uns erfüllt es die wichtigsten Kriterien: Kleines Gewicht, kleines Packmaß, kleiner Preis. Wer viel Platz und Komfort sucht, sollte sich wohl eher bei anderen Zelten umschauen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist unschlagbar.

Unsere Bewertung

Wetterfestigkeit

4/5

Komfort

3,5/5

Auf-/Abbau

4/5

Gewicht/Packmaß

4,5/5

Qualität

3,5/5

Das Zelt im Vordergrund auf einer Wiese, das Motorrad im Hintergrund

Ein Hinweis zum Schluss: Dies soll keine Werbung sein. Wir schreiben hier unseren persönlichen Erfahrungsbericht. Aufgrund der oben genannten Kriterien haben wir uns selbst für das Zelt entschieden und es von unserem eigenen Geld gekauft. Der Artikel ist nicht im Auftrag von Decathlon SA entstanden. Die Links sind sogenannte “Affiliate Links”, kauft jemand über diese ein Produkt, bekommen wir eine Provision. Es entstehen dabei keine Mehrkosten für den Käufer.

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3 Kommentare

  1. griesi

    Ich habe ein Zelt in ähnlicher Größe. Wenn ich alleine mit dem Mopped unterwegs bin passt alles Gepäck mit hinein.
    Wenn Ihr keinen Footprint habt, könnt Ihr einfach Plane im Baumarkt kaufen und zurechtschneiden, dann hat das Vorzelt einen Boden und der Zeltboden ist vor Löchern geschützt.
    Falls es im Baumarkt nur große Planen gibt, könnt Ihr den Rest als Tarp nutzen und daraus ein Vorzelt, eine Garage, einen Windschutz oder eine Hängematte bauen.

    Antworten
    • Moe

      Das mit dem Zurechtschneiden ist eine richtig gute Idee! Mit Umnähen, Nieten und Heringen könnte man bestimmt einen vollwertigen Unterboden basteln.
      Eine Bauplane als Tarp/Garage/Hägemattendach/Gepäckrolle (wie auf unserem Titelbild) hat sich für uns auch schon sehr bewährt gemacht.

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  2. Thies

    Vielen Dank für euren Erfahrungsbericht. Eine gute Hilfe für eine Kaufentscheidung

    Antworten

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