Auf zum höchsten Berg Tschechiens [2. Hikingtour: Riesengebirge (PL/CZ)]
Ein langer Marsch und Herausforderungen am Felsen
22.08, 2016
Kennt ihr noch diese Werbung aus den 90ern für eine Naturkostmarke mit dem Ruf ‘Schneeeekoppe‘. Genau dorthin, also auf den höchsten Berg Tschechiens, hat es uns heute auf der zweiten Wandertour während unserer Reise verschlagen. Unser Couchsurfing-Host Wojtek hat uns eine Karte geliehen, mit der wir uns schon früh morgens auf den Weg nach Karpacz machen.
Die Tour
In dem von Touristen überbevölkerten Bergdorf Karpacz geht es auf einer Höhe von rund 700 m los. Über einen (für unseren Geschmack viel zu) gut ausgebauten Wanderweg werden wir durch einen Birkenwald nach oben geführt.
Danach besteht der Weg fast durchgängig aus steinigen Treppenstufen. Nach einigen überwundenen Höhenmetern verlassen wechselt die Flora zu Nadelbäumen. Wir befinden uns nun durchgängig auf dem Kamm, welcher die Grenze zwischen Polen und Tschechien vorgibt.
Um uns herum wird es immer nebeliger und von der Aussicht auf knapp 1400 m Höhe sieht man leider nichts mehr. Zuletzt geht es viele Treppenstufen hoch, um den Gipfel von Snezka, so der tschechische Name der Schneekoppe, zu erreichen. Dieser liegt auf einer Höhe von 1604 m. Da ist man schon gut verschwitzt, wenn man oben ankommt.
Ebenfalls gibt es eine Gondel, die auf die Bergspitze führt. So kommt es, dass es hier von Menschen nur so wimmelt. Daher verlassen das Gipfelplateau schnell wieder und machen uns auf die Suche nach der Wiesenbaude, ein Restaurant auf der tschechischen Seite, das uns Wojtek empfohlen hat. Fast gehen wir an dem großen Gebäude vorbei, denn von außen sieht es eher nach einem Industriekomplex als nach einer Berghütte aus. Doch die Baude scheint ein komplettes Hotel zu beinhalten. Drinnen können wir trotz einiger Sprachbarrieren ein deftiges Gulasch und lokales Bier mit lustigen Etiketten bestellen. Genau das Richtige nach dem anstrengenden Marsch.
Danach geht es mit einem tollen Ausblick über weite Wälder, Wiesen und Felder wieder runter ins Tal.
Das Klettern
Auch wenn wir heute eine ziemlich anstrengende Hikingtour hinter uns gebracht haben, sind wir für den Abend noch mit Wojtek zum Klettern verabredet. Wir müssen die Gelegenheit nutzen, gestern ist es ja leider ins Wasser gefallen.
So erwartet uns abends unser Gastgeber und seine Hunde an einem Kletterfelsen unten in Karpacz. Wir beide haben noch nie zuvor geklettert und der 20 m hohe Felsen sieht für uns nicht nach einem Spaziergang aus. Wojtek beschreibt uns eine Linie, die sich zu klettern eignet und wir versuchen beide unser Geschick. Es gibt (zugegebenermaßen für uns Anfänger) knifflige Passagen, doch mit den motivierenden Ansagen von Wojtek können wir beide den Fels bewältigen.
Dies soll der letzte Abend im Riesengebirge sein, morgen geht es dann weiter in den Osten.
Entfernung der Wanderetappe: 21 km
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